Gegenwart
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 1
06. Juni 2009, Santa Barbara,
Richard

Ich hasse es! Ja, ich weiß: Wie kann man es hassen, eine Kreuzfahrt zu machen? Aber Dad hat einfach nie Zeit für uns. Und mit nie meine ich: Ich frag mich manchmal wirklich, wo er Zeit gefunden hat, uns zu zeugen....
"Rich, kommst du endlich? Ihr müsst los!"
Mum....
"Ich komm' ja schon."
Genervt klappe ich meinen Koffer zu und versuche den Reißverschluss zuzukriegen.
"Los Kleiner, halt dich ran."
Das ist Christine. Meine große Schwester. Sie ist nicht so schlimm, wie Meryl, Toby's große Schwester, die ist ein echter Drachen, aber... sie ist eben eine große Schwester...
Endlich kriege ich den Koffer zu. Ihn vom Bett zu hieven ist schwerer als ich dachte, aber jetzt habe ich keine Zeit mehr noch irgendetwas auszupacken. Das muss jetzt so gehen.
Als ich den Koffer endlich unten im Hausflur habe, wo schon der Kram von Chrissy steht, kommt Mum aus der Küche.
"Wo bleibst du denn nur. warst du schon auf dem Klo?"
"Ich geh ja schon..."

Als ich wiederkomme hat Chrissy schon ihre Schuhe an. Mum drückt mir eine Brotbüchse in die Hand, und sagt: "Hier, du hast heute noch nichts gegessen und dir wird bloß wieder schlecht ohne was im Magen!"
"Stimmt, was zu Essen kann ich jetzt gut gebrauchen.", grinse ich sie an. Um 11 müssen wir in LA sein. Deswegen musste ich heute früh aufstehen. Naja, und weil ich meinen Koffer noch nicht gepackt hatte...
"Tschüß Mum. Tschüß Mike.", sage ich und winke, während ich schon halb zur Haustür raus bin, Mum und meinem kleinen Bruder zu. Mike (eigentlich Michael) ist erst 4. Deshalb bleibt er mit Mum daheim, und darf zuschauen, wie Mum mit ihrer besten Freundin Cheryl die neuesten Rezepte ausprobiert. Der Arme...
So, ab ins Auto. Wenn ich noch länger hier herumstehe, denken Sie noch mir fällt der Abschied schwer oder sowas...
Ich bin kaum drin, da geht es auch schon los. Erst durch unser großes Gartentor. Es ist schwer gesichert... Ich meine.... Das ist beim Haus des Chefs der Army wahrscheinlich normal und ich kenne es nicht anders, aber mir haben schon mehrere Leute versichert, dass das alles andere als normal und sogar ziemlich unheimlich ist. So jetzt geht es aber los. Mittlerweile hat mich die selbe unterschwellige Aufregung erfasst, die Chrissy schon den ganzen Morgen durch die Wohnung tänzeln lässt.
© Franzi ,
книга «Doch, da war noch jemand anders!».
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